Die verschiedenen Arten der digitalen Notiz

Denkt man an digitale Notizen so hat wahrscheinlich erst einmal jeder ein anderes Bild davon im Kopf.
Dabei gibt es viele verschiedene Arten von digitalen Notiz, die durchaus zu unterscheiden sind.

Handschriftliche Notiz auf Tablets / iPads

Egal ob iPad, Surface oder Samsung Galaxy Tab, sie alle haben eins gemeinsam, die Stiftfunktion. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern, aber alle verfolgen den Ansatz handschriftliches direkt zu digitalisieren. Oft höre ich hier, dass das Schreiben auf einem Tablet einfach nicht das gleiche wie auf Papier ist. Das ist richtig, aber es benötigt natürlich eine gewisse Umgewöhnungszeit, schließlich habe wir alle von klein auf gelernt auf Papier zu schreiben. Display Schutzfolien, wie z.B. Paperlike für das iPad, können hier unterstützen (insbesondere beim iPad weil der Stift sehr glatt ist).
Wer anfängt digitale handschriftliche Notizen zu erstellen, sollte diese auch immer direkt in den entsprechenden Projekt-/Ablageordner speichern. Grundsätzlich bieten fast alle Apps, die Funktion die Notiz als PDF zu exprotieren/zu teilen.
Neben der reinen Handschrift, biete manche Geräte und Apps auch die Möglichkeit der Schrifterkennung, d.h. du schreibst zwar handschriftlich, aber die Notiz wird in die entsprechenden Buchstaben/Wörter umgewandelt.

Handschriftliche Notizen auf Paper Tablets

Noch recht unbekannt sind die sog. Paper Tablets. Diese Tablets sind wirklich zum reinen Schreiben gedacht und insbesondere der Hersteller reMarkable wirbt sehr stark damit, dass es sich wie Schreiben auf echtem Papier anfühlt. ReMarkable erkennt jedoch auch Handschriften und verfügt über Integrationen für Google Drive, Dropbox, und Microsoft OneDrive.
Also für Menschen die auf die ganzen Apps und zusätzlichen Funktionen eines Surface, Tablets oder ähnlichem verzichten wollen bzw. einfach ein “cleanes” Gerät nur zum Schreiben suchen, sicherlich interessant.
Das Paper Tablet reMarkable gibt es mittlerweile in der zweiten Auflage.
Update: Ein weiteres Paper Tablet ist Boox, welches auf Android basiert.

Getippte Notizen

Warum soll die Notiz in Zukunft noch handschriftlich sein? Wenn du nicht oft Handskizzen oder ähnliches machen musst, warum dann nicht einfach alles tippen. Je nachdem wie schnell du im Tippen am Handy oder Computer bist, kannst du genau so gut einfach alles in deine Notizenapp eintippen. Getippte Notizen haben verschiedene Vorteile: Sie sind lesbar für alle Beteiligten, sie lassen sich gut kopieren und sie sind oftmals kompakter und strukturierter als handschriftliche Notizen. Zudem kannst du somit auf den Einsatz eines zusätzlichen iPads oder Tablets verzichten.

Gesprochene Notizen

Durch immer bessere Spracherkennung und künstliche Intelligenz lohnt es sich je nach Anwendungsfall eventuell die Notizen einfach einzusprechen. Vom Prinziep her nichts anderes als das ursprüngliche Diktiergerät, nur das die Sprachnotizen gleich transkribiert werden. Die Art ist auch sehr interessant für Menschen, die viel im Auto unterwegs sind oder sich schwer tun an Smartphone Bildschirmen Texte einzugeben.

Hybride Notizen (“halbdigital”)

Du willst nicht auf das Schreiben auf Papier verzichten und die Notiz aber trotzdem am Ende des Tages in digitaler Form vorliegen haben?

Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze:

  1. Die einfachste und banalste Möglichkeit ist, dass du deine handschriftlichen Notizen einfach einscannst oder mit sog. Scanner Apps abfotografierst. Danach kannst du deine Notiz dann als PDF an beliebiger Stelle speichern. Tipp: Apps wie Evernote oder Nimbusnotes kommen bereits mit einer Scannerfunktion, sodass du neben den getippten Notizen auch immer wieder Sachen einfügen kannst.
  2. Rocketbook: Das Team von Rocketbook arbeitet wie die erste Lösung, kommt jedoch gleich mit der passenden App und wiederverwendbaren Notizbüchern. Das StartUp wurde bei seinem Auftritt in der Sendung Shark Tank eher belächelt, zählt auf Amazon aber mittlerweile zu den meist verkauften Notizbüchern. Die Bücher sind so gestaltet, dass diese sich immer wieder reinigen lassen. Mit der passenden App sorgt Rocketbook dafür dass alles perfekt miteinander funktioniert. Hier gibt es auch noch andere Anbieter die eine ähnliche Notizblock und App Kombination anbieten, Rocketbook ist aber insbesondere durch seine wiederverwendbaren Bücher interessant. Neben Rocketbook gibt es noch die Firma Bambook. Die App von Bambook scheint laut den aktuellen Bewertungen nicht besonders gut zu sein, aber die Notizblöcke selbst fühlen sich qualitativer an (ich habe ein Rocketbook A4 und ein Bambook A4 nebeneinander gelegt und getestet).
  3. Smartpens die deine Zeichnungen bzw. Bewegungen während des Schreibens in den Computer oder die App übertragen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich niemanden kenne der diese Produkte verwendet. Auch die teils doch sehr schlechten Bewertungen dieser Produkte in den letzten Jahren haben mich selbst bis heute davon abgehalten, diese jemals auszuprobieren. Wenn du dich trotzdem über diese Lösung informieren möchtest, schau dir folgende Hersteller an (es gab auch mal einen Hersteller der eine Art Scanner angeboten hat, den man an ein Blatt Papier klippt, wodurch das gezeichnete dann übertragen wird — habe ich leider nicht mehr wiedergefunden):
Leider muss man sagen, dass sich diese Smartpens nicht wirklich durchgesetzt haben und ziemlich unbekannt sind.

Die richtige Wahl

Es ist nicht einfach sich auf eine Lösung festzulegen und wie mit allem muss man sich an gewisse Dinge erst gewöhnen oder diese überhaupt einmal ausprobieren. Eine schnelle und günstige Lösung ist Rocketbook, wobei hier die DSGVO Konformität der App für mich aktuell unklar ist.
Wer sich sowieso bereits mit Notizen Apps wie Evernote, Nimbusnote und Co. verwaltet, sollte sich angewöhnen die Sachen einfach mehr direkt einzutippen und Zeichnungen zusätzlich als Dateien/Scans abzulegen in der Notiz.
Ich selbst arbeite aktuell kombiniert mit getippten Notizen und Notizenapps auf einem iPad in Kombination mit dem Apple Pencil. Wobei ich immer schaue das ich alle Skizzen, handschriftlichen Notizen oder Markierungen die ich auf Fotos setze immer zeitnah als PDF in den entsprechenden Projektordner hochlade.
Stand: 18.12.2024
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